Fahrzeugtechnik

    • Offizieller Beitrag

    Motoröl

    Ölarten

    • Mineralöle sind einfach in der Herstellung und können beim Raffinieren hergestellt werden.
    • Synthetisch hergestellte Motoröle werden chemisch zusammengesetzt. Somit lassen sich diese optimal auf die Bedürfnisse der jeweiligen Motoren anpassen.
    • Longlife-Öle besteht aus hochwertigen Grundölen denen spezielle Additiven zugesetzt werden. Dadurch können bestimme Eigenschaften optimiert werden. Hier muss auf die Herstellerangaben der Automobilhersteller geachtet werden.

    Ölbezeichnungen (nW-nn)

    Die Bezeichnung ist in SAE-Klassen (Society of Automotive Engineers) aufgeteilt. Sie definieren die Niedrigtemperatur-Viskosität und Hochtemperatur-Viskosität (= Maß für die Zähflüssigkeit). Die Eigenschaft definiert wie fließfähig das Motoröl ist.

    • 0W, 5W, 10W, ..., 25W bezeichnet die Niedrigtemperatur-Viskosität des Motoröls. Dies bedeutet wie fließfähig das Motoröl bei Kälte oder Hitze bzw. im Winter oder Sommer ist. Je kleiner die Zahl ist um so kälter können die Temperaturen sein.
      • SAE 0W => -40 °C
      • SAE 5W => -35 °C
      • SAE 10W => -30 °C
      • SAE 15W => -25 °C
      • SAE 20W => -20 °C
      • SAE 25W => -15 °C
    • -20, -30, ..., 60 bezeichnet die Hochtemperatur-Viskosität (100 °C) des Motoröls. Dies bedeutet wie dünn- oder dickflüssig (weniger fließfähig) das Motoröl ist. Je höher die Zahl um so temperaturbeständig ist das Öl.
      Kinematische Viskosität bei 100°C
      • -20 => 5,6 bis 9,3 mm²/s (dünnflüssig, niedrige Tragfähigkeit des Schmierfilms)
      • -30 => 9,3 bis 12,5 mm²/s
      • -40 => 12,5 bis 16,3 mm²/s
      • -50 => 16,3 bis 21,9 mm²/s
      • -60 => 21,9 bis 26,1 mm²/s (dickflüssig, hohe Tragfähigkeit des Schmierfilms)

    Bei der Auswahl des richtigen Öls sollte Grundsätzlich die Vorgaben des Auto-Herstellers beachtet werden. Nur der Auto-Hersteller kennen die optimale Zusammensetzung welches das Motoröl haben soll.

    Motoröle können 100 - 130°C warm werden.

    ACEA-Norm

    Die ACEA (Association des Constructeurs Européens d’Automobiles) ist ein Verband europäischer Autohersteller. Hier wurde die ACEA Klassifizierung festgelegt.

    • A = Pkw-Ottomotoren
    • B = Dieselmotoren in Pkw, Vans und Kleintransportern
    • C = Pkw-Otto und -Dieselmotoren mit neuen Abgasnachbehandlungssystemen
    • E = Lkw-Dieselmotoren

    Innerhlb dieser Klassen werden die Leistungsunterschiede in Form einer Zahl angegeben

    • A3/B3 erfüllt dabei eine höhere Anforderung als A1/B1
    ACEA-KlasseStatusEinsatzbereich/Anforderungen
    A1/B1Zurückgezogen-
    A2/B2Zurückgezogen-
    A3/B3Läuft 2023 ausKategorie für Motorenöle und HTHS-Viskosität von ≥ 3,5 mPas.
    Übertrifft ACEA A1/B1 und A2/B2 bezüglich Noack (Verdampfungsverluste)
    sowie ACEA A2/B2 bezüglich Kolbensauberkeit und Oxidationsstabilität.
    A4/B4AktuellKategorie für Motorenöle und HTHS-Viskosität von ≥ 3,5 mPas mit höheren Anforderungen für Direkteinspritzer-Dieselmotoren, gekennzeichnet B4.
    A5/B5AktuellKategorie für Motorenöle mit abgesenkter HTHS-Viskosität von 2,9-3,5 mPas. Entspricht in allen übrigen Standards der Klasse ACEA A3/B4. In einem Prüfmotor muss im Vergleich zu einem 15W-40 Referenzöl eine Kraftstoffeinsparung ≥ 2,5 % nachgewiesen werden.
    A7/B7AktuellHigh SAPS mit LSPI- und Verschleißschutz bei niedrigen Drehzahlen für turbogeladene Direkteinspritzer-Ottomotoren sowie Turbolader-Kompressor-ablagerungsschutz (TCCD) für moderne Direkteinspriter-Dieselmotoren.

    Quelle 29.12.2021: FTKInfo_Motoroel-Klassifikationen-und-Spezifikationen_klwpnt.pdf (adac.de)

    Lagerdauer

    In einem Original verschlossenen Behälter ca. 3-5 Jahre. Angebrochene Gebinde sollten nur noch ein 1/2 Jahr verwendet werden.

    Welches ist nun das bessere?

    Das lässt sich nicht so einfach beantworten aber im Internet finden sich ein paar Thesen die vielleicht eine Auswahl erleichtern.

    • Niedertemperatur-Viskosität 0W ... 25W (siehe oben -40 ... -15 °C)
      • hier ist die niedrigste Temperatur entscheidend bei der der Motor betrieben wird
    • Höchsttemperartur-Viskosität (100°C)
      • Bei vorwiegend Kurzstecken (niedrige Motortemperatur) reicht -30. Bei
        Paßstraßen (hohe Motortemperatur) sollte -40 genommen werden.
      • Ein dünnflüssigeres Öl (-30 ist dünnflüssiger als -40) bietet geringeren Reibwiderstand und reduziert den Kraftstoffverbrauch.
      • Ein dickflüssigeres Öl (-40 ist dickflüssiger als -30) hat eine höhere Scher-Stabilität und somit höhere Betriebssicherheit im kritischen Bereich.
      • Ein dickflüssigeres (-40 ist dickflüssiger als -30) Öl bietet eher ein geringeres Verschleißverhalten.
      • Hat ein Motor einen höheren Ölverbrauch, so ist -40 einem -30 zu bevorzugen. Da das dickflüssigere Öl -40 eine bessere Dichtwirkung bei hohen Temperaturen erreicht.